Eine verlassene Stadt Angkor im Herzen Kambodschas wurde im 19. Jahrhundert wiederentdeckt, und ist heute ein magischer Anziehungspunkt für Asien-Besucher.

Nach und nach wurden hunderte von Monumenten, verteilt auf der riesigen Fläche von 400 Quadratkilometern, dem dichten Dschungel wieder entrissen. Angkor, die Hauptstadt des einst mächtigen Reiches, war der Sitz der Könige der “Khmer“ die damals große Teile in Südostasien beherrschten.

Reisende der nachfolgenden Generationen berichteten immer wieder vage von verschiedenen Bauwerken im Dschungel, aber erst 1860 wurde Sie von Missionaren wiederentdeckt. Detaillierte Beschreibungen wurden angefertigt und Zeichnungen von den zunächst sichtbaren Monumenten entstanden. Somit waren alle Zweifel beseitigt, dass es diese Stadt tatsächlich gab aber nun gab es viele Fragen.

Die Natur nimmt Angkor Wat ein

Wer waren die Erbauer der Stadt Angkor?

Sie nannten sich die “Khmer“, aber warum verließen Sie ihre prächtige Hauptstadt wieder?
Archäologen und Historiker versuchten die Geschichte zu rekonstruieren. So nimmt man heute an, dass Angkor Wat selbst als Schrein und Begräbnisstätte errichtet wurde. Der Bau wurde um 1113 begonnen und nach ca. 30 Jahren fertig gestellt, rechtzeitig um einen bedeutenden König dort zur letzen Ruhe zu dienen.

Angezogen durch den Reichtum des mächtigen Angkor-Reiches, griffen die Cham (heute Vietnam) die Stadt Angkor an und verbrannten sie. Daraufhin erbauten die Khmer im späten 12. Jahrhundert die neue Hauptstadt Angkor Thom, und schützten Sie mit einer mächtigen Mauer vor Angriffen von außen. Trotzdem war das Ende des Khmerreiches nicht mehr aufzuhalten.

22 Könige hatten in einem Zeitraum von über 500 Jahren das Khmerreich aufgebaut bevor es langsam wieder verfiel. Im frühen 15. Jahrhundert unternahm das Königreich Siam erfolgreiche Kriegs- und Beutezüge gegen die Khmer. Eine entscheidende Schlacht um 1431 bedeutete das endgültige Ende des Khmerreiches und die nun verlassene Stadt Angkor versank im Dschungel.

Angkor Wat in Kambodscha

Mystisches Angkor Wat

Die Tempelstadt ist eines der größten religiösen Denkmäler die je gebaut wurden. Errichtet wurde Sie im frühen 12. Jahrhundert und umfasst ca. 200 Hektar Land. Sie wurde dem hinduistischen Gott Vishnu gewidmet. Im 14. Jahrhundert verwandelte sie sich in eine buddhistische Tempelanlage.

So bestaunen die Besucher aus aller Welt heute die prachtvollen und allgegenwärtigen Steinmetz-Kunstwerke aus beiden Religionen. Der Plan der gesamten Anlage ist eine Nachbildung des legendären Ortes auf dem Berg Meru, der hinduistischen Mythologie folgend der Sitz der Götter.

Der 65 Meter hohe zentrale Turm ist von 4 kleineren Türmen und mehreren einfassenden Mauern umgeben. Ein ca. 200 Meter breiter und 4 Meter tiefer Wassergraben umgibt die Tempelanlage. Der prachtvolle Haupteingang mit Löwen als Wächter lag im Westen, diese Anordnung wird dem Gott Vishnu zugeordnet. Auf der Ostseite befand sich ein kleiner unspektakulärer Eingang.

Das Herz des Tempels war der zentrale Turm mit einer oben befindlichen Statue von Vishnu. Nur eine steile Treppe führte hinauf. Gleichzeitig wird heute angenommen, das dieses Herzstück das symbolische Zentrum der Nation war. Hier liefen die weltliche und geistige Macht zusammen.

Turm in Angkor Wat

Erbaut wurde Angkor Wat von Suryavarman II. Unter seiner Herrschaft wurden blutige Feldzüge auf das heutige Vietnam geführt, weil er sein gewaltiges Reich auch dorthin ausweiten wollte. Zusätzlich konnte er diplomatische Erfolge erzielen indem er die Beziehungen zu China wieder öffnete.

Angkor Wat entsteht

Es war ein enormes Unterfangen die Tempelanlage in ca. 30 Jahren Bauzeit entstehen zu lassen. Ein ständiger Nachschub von Rohmaterial musste herangeschafft werden, die besten Künstler und Steinmetzen arbeiteten zu Hunderten an den Reliefs, und ca. 1,5 Millionen Kubikmeter Erde wurde bewegt um den Wassergraben zu konstruieren. Man geht heute davon aus dass mehrere Tausend Menschen gleichzeitig an dem Bauwerk arbeiteten.

Um Angkor Wat errichten zu können wurde ein sehr hartes, rostrotes Material namens Laterit verwendet, welches in tropisch feuchten Gebieten entsteht. Dieses Material eignete sich nicht für die üppigen Reliefs, Verzierungen und Statuen. Deshalb schaffte man mit Sandsteinblöcke aus den nahe gelegenen Kulen-Hills ein weicheres Material herbei. Mit den dann entstandenen Kunstwerken wurde der Lateritkern der Tempelanlage ummantelt.

Angkor und Angkor Wat heute

Fest steht dass Angkor Wat in seinem Ursprung dem hinduistischen Gott Vishnu gewidmet war. Aber der letztendliche Zweck des Monumentalbaus ist noch nicht wirklich geklärt.

Wurde der König hier tatsächlich zur letzten Ruhe gebettet, und ist die auffallende Himmelsausrichtung des Tempels tatsächlich ein Hinweis darauf, dass einzelne Mönche der Khmers astronomische Kenntnisse besaßen? Noch gibt es keine wirklichen Antworten auf viele Fragen die dieses faszinierende religiöse Bauwerk betreffen.

Foodmarket bei Angkor

Seid 1992 ist der gesamte archäologische Park Angkor Teil des UNESCO Weltkulturerbe. Über die Jahre entstand eine wahre Tourismus-Industrie von der auch die nahe gelegene Kleinstadt Siem Reap enorm profitiert. Es gibt einen eigenen Flughafen, aber auch die Anreise aus dem nahe gelegenen Thailand ist längst mühelos.

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