Nicht die ganze Welt feiert am 1. Januar das Neue Jahr – in Asien feiern viele Menschen das Neujahr nach dem Mondkalender erst Ende Februar.

Das chinesische Neujahr fällt auf den zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende und liegt daher zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. So kann es sein, dass sich der Beginn eines Jahres von dem vorherigen Jahr unterscheidet.
Dem eigentlichen Fest, das traditionell im Kreis der Familie gefeiert wird, geht eine mehrtägige Vorbereitung voraus. Diese beinhaltet die Reinigung des Hauses und die Erneuerung von Altem. In dieser Vorbereitungszeit opfert man dem Küchengott süßen Reis, um ihn positiv zu stimmen. Zudem wird das Haus mit roten Laternen und Spruchbändern geschmückt.
Dies geht auf die Sage um „Nian“ zurück.

Nian war der Legende nach ein Raubtier, das von den Göttern in die Berge verbannt worden war. Doch einmal im Jahr erwachte es aus seinem Schlaf und kam ins Tal, um seinen Hunger an den Menschen zu stillen. Die Menschen fanden jedoch heraus, dass Nian die Farbe Rot fürchtete und sich vor Lärm ängstigte. Daher schmückten sie ihre Häuser mit roten Laterne und Bändern und machten mit Trommeln und Knallfröschen möglichst viel Lärm. Nian erschrak und zog sich für immer die Berge zurück.

rote Umschläge mit Geld, hóng bāo

rote Umschläge mit Geld, hóng bāo (Basho Wikipedia [GFDL (www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons)

Nach den langen Vorbereitungen kommt am Neujahrsabend die gesamte Familie zu einem Festmahl zusammen.

Hier erhalten die Kinder und auch unverheiratete Erwachsene von ihren Verwandten rote Umschläge mit Geld, hóng bāo genannt.

Ebenso ist es Brauch, dass die Familie zwischen 23 Uhr und Mitternacht das eigene Heim verlässt, um das alte Jahr aus dem Haus mitzunehmen.

Bei der Rückkehr ins Haus werden Fenster und Türen weit geöffnet, um das Neue Jahr willkommen zu heißen. Mit einem lauten Feuerwerk bis spät in die Nacht sollen zudem die bösen Geister ferngehalten werden.

 

Der Neujahrstag wird ebenso wie der letzte Tag des Jahres meist im Kreis der Familie verbracht. Gemeinsam gedenkt man der Ahnen und erweist den älteren Familienmitgliedern Respekt. Räucherstäbchen und Kotau gehören hier zu den traditionellen Riten. Auch in den folgenden Tagen halten viele Menschen Familienbesuche ab und feiern verschiedene Götter, wie beispielsweise den Gott des Wohlstandes.

Den Abschluss der Neujahrsfeiern bildet das Laternenfest. Seine Tradition kann bis in die Han-Dynastie zurückverfolgt werden. Löwen- und Drachentänze sowie bunte Lampionumzüge bilden die Hauptmerkmale des Festes. Diese Bräuche sind weit über die Grenzen Chinas bekannt.
Beim Drachentanz wird das Bestreben des Drachens nach der Perle der Weisheit dargestellt. Zudem symbolisiert der Drache in der chinesischen Mythologie das Glück.

Während beim Drachentanz eine Reihe von Tänzern mitwirkt, wird der Löwentanz nur von drei Menschen dargestellt. Der Löwe gilt dabei als schutzbringend und ist so ähnlich wie der Drache ein Glücksbringer für das Neue Jahr.

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