Am 08.02.2011 begann das chinesische Neujahrfest – das Jahr des Hasen.
Es ist eine alte Tradition, zu diesem Neujahrsfest die Haustüren mit Torwächter und Schriftbändern zu verzieren, um böse Geister fernzuhalten. Die erste Erwähnung solcher Torwächter gab es bereits schon vor 2.200 Jahren, als die Haustüren von 2 Geisterjägern bewacht wurden, die auf einem Berg an östlichen Meer lebten und besonders gut Geister fangen konnten, um sie anschließend den Tigern zum Fraß vorzuwerfen. Einer Legende nach sollen diese beiden Geisterjäger in einem Pfirsichbaum gelebt haben.

Schriftbänder zum chinesischen Neujahrsfest

Die Tradition wurde seither von den Menschen über Jahrhunderte weitergetragen und erhalten. Anfangs wurden Tafeln aus Pfirsichbaumholz über die Eingangstür aufgehängt, die den Namen der Geisterjäger trugen. Später wurden diese Holztafeln durch Schriftbänder aus Papier ersetzt. Diese Bänder waren mit Bildern der Geisterjäger und Gedichten oder kurzen Versen versehen.

Auch in diesem Jahr waren viele Menschen in China unterwegs, um Schriftbänder und Torwächter zu kaufen oder um sich Anregungen für eigene Entwürfe zu holen. Dank dem Internet ist es auch in China möglich, Schriftbänder zu erwerben. In diesem Jahr sind die Torwächter, eines auch in Deutschland bekannten Künstlers, bei den Chinesen besonders beliebt. Die Schriftbänder von Ai WeiWei sind etwas Besonderes, weil sie der alten Tradition eine neue Note geben. Was für Internetnutzer ein Hit ist, nervt zunehmend die chinesischen Regierung.

Die Torwächter sollen zwar auch in diesem Jahr böse Geister fernhalten, allerdings sind die Schriftbänder mit äußerst zweideutigen Versen versehen, die vermuten lassen, dass mit den „bösen Geistern“ eher der Staatsapparat in China gemeint ist. Trotz des Verbotes dieser besonderen Schriftbänder sind Ai WeiWei Entwürfe an vielen Haustüren in ganz China zu finden. Die Bürgen nutzen diese hervorragende Gelegenheit, um ihre Unzufriedenheit über die Verhältnisse in China zum Ausdruck zu bringen.

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