Am Sonntag ist chinesische Künstler und Systemkritiker Ai Weiwei kurz vor seiner Reise nach Hongkong auf dem Pekinger Flughafen verhaftet worden. Seitdem gibt es von ihm kein Lebenszeichen mehr. Das Schicksal von Ai Weiwei ist weiter ungewiss.

Der systemkritische Künstler Ai Weiwei ist der chinesischen Regierung schon längst ein Dorn im Auge. Während Ai Weiwei in Europas Kunstszene wie ein Popstar gefeiert, wird er wegen seiner politischen Kunst von der Regierung gehasst. Der berühmte Künstler, der unter anderen das als „Vogelnest“ bekannte Olympiastadion in Peking entworfen hatte, sah sich in den letzten Wochen immer stärker werdenden Schikanen seitens der Regierung ausgesetzt. Anfang des Jahres wurde seine erste Einzelausstellung auf chinesischen Boden durch die Behörden unterbunden. Ai Weiwei wurde ständig überwacht und eckte schon mehrmals mit der Staatsmacht an.

Die Verhaftung des Künstlers Ai Weiwei ereignete sich am vergangenen Sonntag auf dem Flughafen, kurz nachdem auch Außenminister Guido Westerwelle die Rückreise nach Berlin antrat. Der Außenminister hatte zuvor an der Eröffnung der Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ in Peking teilgenommen. Seit der Verhaftung gibt es von Ai Weiwei, der ebenfalls an der Eröffnung teilnahm und eine Ausstellung in Berlin plant, kein Lebenszeichen mehr.

Die Festnahme löste internationale Empörung aus. Seit den letzten Stunden haben sich die Proteste gehäuft. Der Sprecher des US-Außenministeriums Mark Toner forderte in einer Ansprache die sofortige Freilassung des Künstlers. Zuvor hatte Außenminister Westerwelle um Aufklärung über den Verbleib von Ai Weiwei gebeten. Ähnliche Reaktionen kamen aus Großbritannien, Frankreich und der ganzen Welt. Der Deutsche Kulturausschuss zeigt sich empört über das Verhalten der chinesischen Regierung und spricht von einem Skandal für die deutsch-chinesische Kulturarbeit. Mittlerweile gibt es aus Politikerkreisen Bedenken über die eröffnete Kunstausstellung in Peking.

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