Nicht nur in Europa, auch in Asien haben Gartenanlagen seit Jahrhunderten Tradition. Zu den schönsten Gärten zählen die japanischen Gärten. Sie sind oft in den alten Schlossanlagen der Herrscher oder Tempelanlagen zu finden.

Die Gärten Japans haben ihren ganz eigenen Stil, hinter dem sich meist ein philosophischer Ansatz versteckt. Zu den bekanntesten Stil-Arten der japanischen Gärten zählen Kaiyū-shiki-teien, Tsubo-niwa, Kare-san-sui und Roji.

Bei den Gärten im Kaiyū-shiki-teien-Stil handelt es sich um Spaziergärten, die in der Edo-Zeit aufkamen. Sie sind so angelegt, dass sie sich häufig um einen See schlängeln. Der Besucher ist angehalten sich im Uhrzeigersinn von dem Weg führen zu lassen und verschiedene Aussichten zu erkunden.

Häufig wird der Betrachter durch gewundene Wege von beeindruckenden Anblicken überrascht. Auch werden Landschaftselemente außerhalb des Gartens, wie beispielsweise entfernte Berge, in die gestaltete Szenerie eingebaut. Einer der bekanntesten Gärten in diesem Stil ist der Garten der kaiserlichen Villa Shugaku-in bei Kyoto.

Tsubo-niwa-Gärten sind kleine Gärten, die zumeist in den kleinen Hinterhöfen der Häuser zu finden sind. Sie sind selten größer als zwei Standard-Tatamimatten. Dies entspricht in etwa 3,3 m². Die kleinen Hinterhofgärten dienten den Hausbewohnern als Ort der Ruhe und Verbundenheit zur Natur.

Roji sind Gärten an einem Teehaus. Sie entstanden bereits in der Muromachi-Zeit und wurden in Teezeremonien eingebunden. Roji unterteilen sich in einen Außen- und einen Innenbereich. Im Außenbereich befindet sich für gewöhnlich ein kleines Häuschen, in dem die Gäste auf den Beginn der Teezeremonie warten.

Zen-Garten in Japan

Durch ein Tor betritt man dann den Innenbereich. Hier führt ein mit Steinen gelegter Weg zum Teehaus, der von Moos und Farnen umgeben ist.

Es finden sich hier keine auffälligen Blumen oder Elemente, denn der Weg zum Teehaus soll beruhigend auf den Besucher wirken. Außerdem steht im Innenbereich ein Wasserbecken, das zur Reinigung von Händen und Mund genutzt wird.

Einer der bekanntesten Roji-Gärten ist der Garten des Teehauses im Ise-Schrein.

Die auch außerhalb von Japan wohl bekanntesten Gärten sind die Steingärten. Sie werden auch Zen-Gärten oder Kare-san-sui genannt. Sie erlangten im 14. Jahrhundert durch den buddhistischen Mönch Muso Soseki Bekanntheit. Die Steingärten bestehen aus einer Fläche mit weißem Sand, auf dem verschiedene Steine von unterschiedlicher Größe platziert sind.

Die Art der Steine sowie die Platzierung sind dabei von großer Bedeutung. So werden die Steine nur äußerst selten symmetrisch arrangiert. Sie verkörpern oft Stationen des Lebens oder symbolisieren Buddha. Auch wird bei Kare-san-sui-Gärten darauf geachtet, dass die Steine unterschiedliche Größen und Formen besitzen und kein Stein die Aufmerksamkeit des Betrachters zu stark fokussiert.

Die Steingärten dienen ausschließlich der Meditation und sind daher meist Teil größerer Tempelanlagen. Der wohl bekannteste Zen-Garten ist der Garten des Tempels Ryoan-ji in Kyoto.

Auch wenn in einigen japanischen Gärten mittlerweile starke Einflüsse von chinesischen Gärten oder auch westlichen Parkanlagen zu sehen sind, sind es dennoch die klassischen Stile der japanischen Gärten, für die die japanische Gartenkunst berühmt und beliebt ist.

 

Bild: © digital-fineart – Fotolia.com

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