160 km nördlich von Ho Chi Minh-Stadt liegt eines der letzten Regenwaldgebiete des Tieflandes. Es wurde daher 1978 unter Schutz gestellt. 1992 kam Cat Loc ein weiterer Teil hinzu, da dort eine seltene Unterart des Java-Nashorns wiederentdeckt wurde. 1998 wurde das gesamte Gebiet zusammengefasst und als Nationalpark ausgewiesen. Der Nationalpark liegt in den Grenzgebieten der drei Provinzen Dong Nai, Lam Dong und Binh Phuoc. Das Hauptquartier des Nationalparks ist am besten von Ho Chi Minh-Stadt aus über die Route 20 nach Da Lat zu erreichen.

Im Regenwald des Cát Tiên Nationalparks (Photo: Vyacheslav Stepanyuchenko, Creative Commons License 2.0 US-amerikanisch, Quelle: )

Der ursprüngliche Regenwald macht heute nur noch die Hälfte der Nationalparkfläche aus. Ein Teil des Waldbestandes wurde durch Agent Orange im Vietnamkrieg vernichtet. Diese Kahlschläge sind bis heute baumlos. Nur Bambus und widerstandsfähiges Gras kann sich hier ausbreiten. Diese Bambuswälder haben sich 40% der Gesamtfläche erobert. Außerdem gibt es einige unberührte Feuchtgebiete. Der Rest ist von den Bewohnern der an den Park angrenzenden Siedlungen genutztes Ackerland. Da die Parkfläche immer noch zu klein ist, um den Elefanten, Wasserbüffeln und anderem Großwild genügend Territorium zu bieten, kommt es immer zu Konflikten mir der Bevölkerung. Außerdem ist Wilderei und illegales Holzfällen ein Problem.

Neben Java-Nashorn und Elefanten kommt hier noch das asiatische Wildrind Gaur vor. Es gibt Malaienbären, Schwarzbären, Tiger, Leoparden, Nebelparder und Rothunde. In den Waldgebieten leben Schleichkatzen, Hirschferkel, Spitzhörnchen, Gibbons und Javaaffen. In den Feuchtgebieten brütet die Malaienente. Weitere 350 Vogelarten, darunter der mächtige Doppelhornvogel, wurden bisher beobachtet. Mehr als 120 Amphibien- und Reptilienarten, sowie über 130 Fischarten leben vor allem in den Feuchtgebieten des Regenwaldes. Bestandsaufnahmen der Flora ergaben bisher mehr als 1600 Pflanzenarten.