Ras al Kaimah Stadt (auch Ra’s al-Chaima geschrieben, was so viel heißt, wie „Spitze des Zeltes“) ist die Hauptstadt des gleichnamigen nördlichsten Emirates der Vereinigten Arabischen Emirate. Die beiden Stadtteile, das alte, eigentliche Ras al Kaimah und die Neustadt Nakheel sind durch die Lagune von Al Khor getrennt. Wassertaxis pendeln zwischen beiden Stadtteilen hin und her, es gibt aber auch zwei Brücken.

Seit den 1970-ziger Jahren hat sich das einstige kleine Fischerdorf zu einer Großstadt mit nun mehr als 200.000 Einwohner entwickelt. Im Gegensatz zu den Megapolen Dubai und Abu Dhabi sieht man jedoch nur wenige Hochhäuser. Es dominieren niedrige Häuser mit viel Grün dazwischen. Entsprechend großflächig ist das Stadtgebiet; natürliche Ausbreitungsgrenzen bilden die Küste und das 10 km landeinwärts liegende Hadjar-Gebirge, sodass sich die Stadt entlang des Küstenstreifens auf mehr als 20 km ausdehnt.

In der Altstadt kann man auf einige ältere Häuser stoßen, die noch die traditionellen, reich verzierten Holzfenster haben. Am Nordrand liegt das alte Fort aus der Mitte des 18.Jahrhunderts. Bis 1960 residierte hier der Familienclan des Sheikh. Markant sind vor allem die Windtürme des Forts. Im inneren des Forts ist das National Museum von Ras al Kaimah untergebracht.

Hier sind Ausgrabungsstücke zu sehen, die mehr als 4.000 Jahre alt sind und belegen, dass bereits damals ein reger Handelsverkehr auf den Karawanenrouten bis nach Persien und China bestanden. Die bedeutendsten Funde stammen aus der Gegend von Shimal. Dort, 5 km nördlich von Ras al Kaimah, hat man ein Rundgrab und andere Reste aus der Bronzezeit entdeckt. Am Nordende von Ras al Kaimah haben Ausgrabungsteams aus aller Welt die Ruinen von Jalfar freigelegt, von dem bereits im Koran berichtet wird.

Früher war Ras al Kaimah ein im ganzen Persischen Golf gefürchtetes Piratennest; die Piraterie nahm derartige Ausmaße an, dass der Handel in der gesamten Golfregion darunter litt. Deshalb machten der Oman und England in einer gemeinsamen Aktion zu Beginn des 19.Jahrhunderts Ras al Kaimah dem Erdboden gleich.

Auf der Ostseite des Khor liegt der Tiermarkt. Interessant ist hier vor allem, dass die Tiere zum Verkaufen und kaufen mit Booten auf dem Wasserweg an- und abtransportiert werden. Auf der anderen Seite, am Westufer, befindet sich der Fischmarkt.

Ras al Kaimah hat einen eigenen internationalen Flughafen, der auch von Deutschland mit Linien- und Charterflügen direkt zu erreichen ist.

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Seit einem Thailand-Urlaub 1999 mit dem Asienvirus infiziert ;-)

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