Aus geographischer Sicht ist Asien nicht nur der größte der sieben Kontinente, es ist auch eines der vielfältigsten Gebiete der Welt.

Wüste & Steppe

Über den gesamten Kontinent verteilt, finden sich unzählige Wüsten und Steppen.

Die Wüste Gobi auf dem Gebiet Chinas und der Mongolei ist mit einer Fläche von etwa 1,3 Millionen km² die größte Wüste Asiens und die sechstgrößte Wüste der Welt.
Zweitgrößte Wüste Asiens ist Rub al-Chali im Süden von Saudi-Arabien. Sie ist mit ihrer Gesamtgröße von rund 780.000 km² zudem die größte Sandwüste der Welt.
Auf Platz drei der größten Wüsten des asiatischen Kontinents liegt die Wüste Taklamakan in China. Sie liegt im Nordwesten Chinas und ist im Vergleich zu den Wüsten Gobi und Rub al-Chali mit etwa 300.000 km² relativ klein. Dennoch gilt sie nach Rub al-Chali als die zweitgrößte Sandwüste der Welt.

Zu den weiteren bekannten Wüsten mit nennenswerter Größe zählen beispielsweise Karakum in Turkmenistan und Usbekistan, Lut im Iran, Nefud und Dahna auf dem Gebiet von Saudi-Arabien sowie Thar in Indien und Negev in Israel.

Seen

Doch es gibt in Asien nicht nur trockene Gebiete mit Wüsten und Steppen. Auf dem vielseitigen Kontinent befinden sich mehrere größere Seen.

Das Kaspische Meer ist trotz seines Namens ein See in Westasien. Es ist nicht nur der größte See Asiens, sondern gilt mit einer Fläche von knapp 390.000 km² als größter natürlicher See der Welt.
Auch der Baikalsee in Russland gehört mit einer Größe von mehr als 30.000 km² zu den größten Seen Asiens. Außerdem zählt er zu den tiefsten und ältesten Süßwasserseen der Welt.

Weitere große Seen Asiens sind der Balschachsee in Kasachstan und der Ladogasee sowie der Taimyrsee, die in Russland liegen. Als größte Flüsse des jeweiligen asiatischen Landes zählen der Biwa-See in Japan, der Vansee in der Türkei oder der Qinghai-See in China. Der Aralsee, der in Kasachstan und Usbekistan liegt, nimmt eine besondere Stellung ein. Noch 1960 gehörte der See damals mit einer Fläche von etwa 68.000 km² zu den größten Seen Asiens. Mittlerweile ist er auf rund 14.000 km² geschrumpft.

Flüsse

Neben den See durchziehen auch viele Flüsse den asiatischen Kontinent.

Der längste Fluss Asiens und der drittlängste Fluss der Welt ist mit 6380 km der Jangtsekiang, der im Hochland von Tibet entspringt und nördlich von Shanghai ins Ostchinesische Meer mündet.
Es folgt mit einer Länge von gut 4800 km der Huang He in China, der auch der Gelbe Fluss genannt wird, sowie der Mekong (4350 km), der durch fast alle südostasiatischen Länder fließt und in das Südchinesische Meer mündet.

Weitere lange Flüsse Asiens sind die Lena (4400 km), der Ob (3650 km), die Flüsse Euphrat (2736 km) und Tigris (1900 km) in Vorderasien sowie der Indus, mit 3180 km der längste Fluss auf dem Indischen Subkontinent, und der Ganges (2600 km).

Gebirge

Die meisten Flüsse entspringen in einem Gebirge und von denen gibt es auch in Asien nicht gerade wenige.

Das wohl markanteste Gebirge Asiens ist der Himalaya, der über 3000 Kilometer lang und streckenweise rund 350 km breit ist. In diesem Gebirge befinden sich neben dem Mount Everest, der mit 8848 m der höchste Berg der Welt ist, weitere neun Berge, die zu den 14 „Achttausendern“ (Berge mit einer Höhe von über 8000 Metern) der Welt zählen wie beispielsweise der K2 (8611 m), der Kangchendzönga (8586 m) oder der Shishapangma, der mit 8027 Metern der kleinste Achtausender in Asien ist.

Weitere Gebirgszüge sind die Gebirge Altai und Changai nördlich der Wüste Gobi, der Pamir und der Hindukusch in Zentralasien, das Uralgebirge, das die natürliche Grenze zwischen Asien und Europa darstellt sowie der Kaukasus, das Taurusgebirge, das sich von der Türkei bis nach Syrien erstreckt, sowie das Zagrosgebirge im Iran. Einer der bekanntesten Berge der Welt und doch mit rund 3776 Metern Höhe vergleichsweise klein ist der Fuji in Japan, der in den japanischen Alpen liegt.

Kontinentalplatten

Viele Gebirge sind über einen Zeitraum von Millionen von Jahren durch die Verschiebung der Erdplatten entstanden.

Besonders interessant für Asien ist dabei die Bewegung der Indischen Platte. Sie ist im Vergleich zur Eurasischen Platte, die nördlich von ihr liegt, relativ klein. Dennoch sorgt sie in Süd- und Südostasien für einigen Wirbel.

Wissenschaftlern zufolge bohrt sich die Indische Platte pro Jahr um etwa fünf bis sechs Zentimeter in die Eurasische Platte und sorgt so unter anderem in China für zahlreiche Erdbeben. Ähnlich sieht die Situation auch für Japan aus. Der Inselstaat liegt auf dem Schnittpunkt der Eurasischen, der Philippinischen sowie der Pazifischen Platte. Die Plattenverschiebungen sorgen auch dort regelmäßig für Erdbeben.