Rund 100 km nördlich vom Sultanat Oman liegt die Exklave Musandam, nur durch die Straße von Hormus vom Iran getrennt.

Hier wird daher auch ein iranischer Dialekt gesprochen, während sonst auf der arabischen Halbinsel fast ausschließlich arabisch gesprochen wird. Das nördlichste Ende der arabischen Halbinsel hat daher seit jeher außerordentlich strategische Bedeutung. Die kleine Hafenstadt Khasab (oder al-Chasab) ist der Hauptort in Musandam. Seit jeher wurde hier Schmuggel nach und vom Iran betrieben. Die meisten Bewohner leben von der Fischerei, vom nahegelegenen Militärstützpunkt und in zunehmendem Maße nun auch vom Tourismus. Die meisten Touristen kommen derzeit auf Bootsausflügen aus Ras-al-Kaimah und den anderen Emiraten.
Die zerklüftete, schroffe Bergkulisse, tief eingeschnittene Buchten und das kristallklare Meer ziehen Jahr für Jahr mehr Besucher an. Häufig begleiten Schulen von Delphinen die Boote. Wegen dieser in der arabischen Welt einzigartigen Fjordlandschaft erhielt Musandam auch den Beinamen Norwegen Arabiens.

Die Regierung im fernen Maskat hat hat einige Mittel investiert, um diese abgelegene Provinz in ein Modernisierungsprogramm einzubinden, um damit die Lebensbedingungen der Bewohner zu verbessern und den Tourismus als zukunftsträchtige Einnahmequelle zu fördern. So ersetzen Air Condition und Betonwände inzwischen auch in Khasab die einfachen Lehmbauten und uralten Windtürme. Rund um den Ort kann man durch schattenspendende Palmenhaine, an Obstplantagen und Gemüsegärten schlendern. In der Mitte der langgestreckten Bucht liegt eine Festung, deren Anfänge ins 15.Jahrhundert zurückreichen. Im 17.Jahrhundert wurde sie von den Portugiesen weiter ausgebaut.

Weiter landeinwärts zwischen Meer und den steilaufragenden Gebirgszügen liegt das Qalat al Khasab, ein quadratischer Bau mit einem Rundturm im Zentrum. Von den drei Kanonen wurde für Salut gefeuert, um bei Mondaufgang das Ende des Fastenmonats Ramadan anzuzeigen.

28 km weiter südlich liegt an der Felsküste das Fort Bukha, dessen Aufgabe darin bestand, die Westflanke von Musandam gegenüber den weiter südlich gelegenen Emiraten zu sichern.

Mit einem Geländewagen kann man über eine Schotterpiste hinauf zum Jebel Harim fahren. Knapp unterhalb des 2087 m hohen Berges hat man grandiosen Rundblick über die Berge und Fjorde hinunter aus türkisblaue Meer.

Eine weitere Exklave, das kleine Madha mit weniger als 3000 Einwohnern, liegt auf halbem Weg zwischen Oman und Musandam, von dem es mit verwaltet wird.