Karte von Vietnam

Karte von Vietnam

Vietnam ist eine sozialistische Volksrepublik in Südostasien mit einem Einparteiensystem, deren Wahlspruch Unabhängigkeit, Freiheit und Glücklichkeit ist. Vietnams Hauptstadt ist Hanoi. Das Land hat eine lange Geschichte, die von Kolonialisierung, Krieg, Aufteilung und Wiedervereinigung erzählt.

Vietnams Geschichte im Überblick

Die frühsten menschlichen Spuren aus der Region des heutigen Vietnams gehen bis ins Altertum zurück. Die Herstellung von Keramik und der Reisanbau waren den hier lebenden Menschen schon drei Jahrtausende vor Christus bekannt.

Von 111 v. Chr. bis ins 10. Jahrhundert herrschten die Han-Chinesen über Vietnam. Ab der Unabhängig von China kam es zu einer kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Blütezeit in Vietnam, welches in den nächsten Jahrhunderten stetig nach Süden expandierte.

Im 19. Jahrhundert kam Vietnam unter französische Kolonialherrschaft. Nachdem Japan im Zuge des 2. Weltkrieges die Macht über Vietnam erlangt hatte, versuchten die Franzosen die Region zurück zu erlangen. Dies blieb allerdings erfolglos, woraufhin Vietnam 1954 in das sozialistische Nordvietnam und das von westlichen Mächten unterstütze Südvietnam unterteilt wurde. Was darauf folgte ist ein 20-jähriger erbitternder Krieg, der Millionen von Vietnamesen das Leben kostete – der Vietnamkrieg

Vietnamkrieg

Der Vietnamkrieg begann 1955, just als der Indochina-Krieg zu Ende ging und kann als Stellvertreterkrieg im Kalten Krieg bezeichnet werden. Nachdem die französische Kolonialherrschaft zu Ende gegangen war und die Teilung von Vietnam bei einer Konferenz in Genf beschlossen wurde, gab es nun also ein Nord- und ein Südvietnam. Während Nordvietnam kommunistisch geführt wurde, war es die Aufgabe des Staatsoberhauptes von Südvietnam, Diem (der von den USA aus dem amerikanischen Exil hier eingesetzt wurde), ein Bollwerk gegen die Nordvietnamesen und den Kommunismus zu errichten. Seine rigoroser diktatorischer Herrschaftsstil führte schließlich zum Bürgerkrieg in Südvietnam

Ein bedeutender Wendepunkt des Vietnamkriegs ist der Tonkin-Zwischenfall 1964, bei dem ein US-amerikanisches Kriegsschiff von Nordvietnamesen angegriffen wurde. Präsident Johnson reagierte auf den Tonkin-Zwischenfall mit einer Offensive gegen das kommunistische Nordvietnam. Der Widerstand der Kommunisten hielt allerdings an und das Blutvergießen zog sich über Jahre dahin. Die amerikanische Bevölkerung verlor das Vertrauen in Präsident Johnson, was Nixon schließlich zur Nachfolge im Amt verhalf. Dieser versprach den Amerikanern, den Vietnamkrieg zu beenden.

Doch auch nach Nixons Amtsantritt 1968 kam es zu weiteren Angriffen und Rückschlägen beider Seiten. Erst 1973 gelang es ihm bei einem Treffen in Paris ein Waffenstillstand auszuhandeln. Infolge dessen nahm Nordvietnam jedoch das damalige Saigon (heute Ho-Chi-Minh), sodass ganz Vietnam unter kommunistischer Herrschaft stand – das Ziel der USA vollends verfehlt wurde. Der Vietnamkrieg endete somit am 1. März 1975.

2005 wurden geheime Akten der NSA über den Vietnamkrieg veröffentlich, laut denen die Meldung des Tonkin-Zwischenfalls an Präsident Johnson auf einer Falschmeldung beruhte.

Seit dem Vietnamkrieg

Ein Jahr nach dem Ende des Vietnamkrieges wurde Saigon, die ehemalige Hauptstadt Südvietnams in Ho-Chi-Minh umbenannt.  Ab 1986 wuchs die vietnamesische Wirtschaft durch die umfangreichen Reformen durch die Kommunistische Partei Vietnam stark an, sodass das Land schließlich wieder in die internationale Staatengemeinschaft aufgenommen wurde.

Seit 1994 ist auch das Handelsembargo zwischen den USA und Vietnam aufgelöst.

Geographie Vietnams

Vietnam ist ein lang gestrecktes Land, mit einer Länge von Nord nach Süd von 1.650 Kilometern. Die Fläche des Landes beträgt 331.690 Quadratkilometer und ist somit etwa so groß wie Deutschland. Mit 87,3 Millionen Einwohner ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 263,2 Menschen pro Km², was ebenfalls nah an der Bevölkerungsdichte in Deutschland liegt.

Die Breite Vietnams ist sehr unterschiedlich und variiert von 600 Kilometern an seiner breitesten Stelle und 50 Kilometern an seiner schmalsten Stelle.

vietnam halongbay

Vietnam hat in Proportion zu seiner Größe eine sagenhaft lange Küstenlinie mit einer Länge von 3.400 Kilometern. Hier grenzt das Land an den Golf von Thailand, sowie an das Südchinesische Meer

Die Landesgrenzen zu Laos, China und Kambodscha bilden die weiteren 3.000 Kilometer des Umrisses von Vietnam.

Im Norden und Süden hat Vietnam zwei fruchtbare Flussdeltas, in denen Reis angebaut wird. Die Fläche dazwischen ist bewaldetes gebirgiges Gebiet. Das Mekong Delta ist eine fruchtbare Schwemmlandebene, an dessen nordöstlichem Rand ehemalige Stadt Saigon, heutiges Ho-Chi-Minh liegt. Mit gut 7 Millionen Einwohnern ist Ho-Chi-Minh nicht nur die größte Stadt Vietnams, sondern auch das wirtschaftliche Zentrum des Landes.

Auf dem Annamitischen Küstenstreifen liegen die Städte Huê und Dà Nang. Dieses Gebiet ist recht dicht besiedelt. Das Annamitische Hochland dagegen ist sehr dünn besiedelt. Dort leben vor allem ethnische Minderheiten.

hanoi stadt

Das Delta des roten Flusses ist die zweite sehr fruchtbare Gegend Vietnams, in der auch Reis angebaut wird. Hier liegt die Hauptstadt Hanoi, die run 6,5 Millionen Einwohner zählt.

Die Stadt Sa Pa liegt am Fuße des höchsten Berges Vietnams, des Phan-xi-päng. Er misst 3.144 Meter. An der Grenze zu China liegt das Yunnan-Hochland. Auch hier leben viele ethnische Minderheiten.