Am vergangenen Sonntag herrschte an der roten Mauer der Verbotenen Stadt in Peking Volksfeststimmung. Viele Familien ließen sich vor der gewaltigen roten Mauer der Machtzentrale vergangener Herrscher Chinas fotografieren oder nutzten ihre Zeit für einen Rundgang. Bis 2020 soll ein umfangreiches Renovierungskonzept die stark vernachlässigte Anlage wieder im alten Glanz erblühen lassen.

Teile der verbotenen Stadt sind bereits zu den Olympischen Sommerspielen 2008 renoviert worden. Allerdings hat man auch für den Bau einer Schnellstrasse Kahlschlag betrieben und einige historische Gebäude im Umfeld verschwinden lassen. Bisher blieb die Verbotene Stadt von dem Modernisierungswahn der Chinesen verschont und ist heute noch eine der wenigen Orte, wo sich die chinesische Geschichte nachempfinden lässt.

Es grenzt überhaupt an ein Wunder, dass nach Abdankung des letzten Kaisers im Jahre 1911 und der Kulturreform in der 60er Jahren des letzten Jahrhunderts unter Führung vom Mao Zedong die Palastanlage noch existiert und sogar von den heutigen Machthabern toleriert wird. Auch wie in anderen Metropolen Asiens neigen Pekings Oberhäupter dazu, alles abzureißen, was für Neubauten im Wege steht.

Im Jahre 1406 wurde mit dem Bau der Verbotenen Stadt begonnen. Sie war für viele Jahrhunderte Sitz der chinesischen Kaiser und das Machtzentrum der Dynastien Ming und Qing. Auf dem Gelände befinden sich 890 Paläste und zahlreiche Pavillons. Die verbotene Stadt wurde 1987 zum Weltkulturerbe erklärt. Heute ist sie eine beliebte Touristenattraktion. Das Palastmuseum innerhalb der Mauern ist das bedeutendste Museum Chinas.

Mit einem umfangreichen Renovierungskonzept soll nun die zum Teil sehr vernachlässigte Anlage überholt werden. Erste Fortschritte sind bereits im Nordostteil sichtbar. Einige Gartenanlagen und Gewölbe wurden renoviert und erstrahlen im neuen Glanz. Bis 2020 sollen die Renovierungsmaßnahmen abgeschlossen sein.

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