Am Unterlauf des Gelben Flusses liegt die ostchinesische Hafenstadt Qingdao. Im gesamten Verwaltungsgebiet der Stadt leben etwa 8,5 Millionen Menschen. Qingdao gehört zur Provinz Shandong und gehört zu den wichtigsten Städten dieser Region und ist damit auch einen Besuch in jeder Hinsicht wert.

Geschichte von Qingdao

Katholische Kirche von Qingdao - China

Katholische Kirche von Qingdao

Qingdao war seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ein deutscher Handelsstützpunkt. Ohne militärischen Rückhalt konnten die deutschen Kaufleute in China kaum Fuß fassen. Aus Anlass eines Übergriffes auf deutsche Kaufleute wurde ein Geschwader der deutschen kaiserlichen Marine nach China entsandt, um eine Überlassung eines Pachtgebietes zu erzwingen.

China gab aufgrund der militärischen Übermacht nach und unterzeichnete 1898 einen Pachtvertrag für die Stadt Qingdao über 99 Jahre.

Bis 1914 stand die Stadt unter deutscher Vorherrschaft, aus deren Zeiten heute noch einige sehenswerte Gebäude zeugen. Zu Beginn des ersten Weltkriegs wurde Qingdao von Japan belagert. Die Deutschen konnten der japanischen Übermacht nicht standhalten und mussten die Japaner in die Stadt einziehen lassen.

Nach dem Krieg blieb Qingdao zunächst  in japanischer Hand. 1922 erfolgte die Rückgabe an China. In den Folgejahre Stagnierte die Wirtschaft. Zudem kam es zu politischen Unruhen in der Stadt. Zwischenzeitlich wurde Qingdao während und nach dem zweiten Weltkrieg als amerikanische Flottenbasis genutzt. 1949 fiel das die Stadt an China zurück.

Stadtbild mit Deutschen Bauwerken - China

Stadtbild mit Deutschen Bauwerken

Heute hat sich Qingdao zu einer typischen chinesischen Großstadt entwickelt. Viele koloniale Bauten mussten dem anhaltenden Bauboom weichen und wurden durch Betonbauten ersetzt, was ein wenig schade ist. Allerdings sind einige bedeutende Gebäude vor dem Abriss geschützt worden, so dass man sich diese noch immer anschauen kann.

Zu heutigen Zeitpunkt schätzen die Chinesen die deutsche Architektur und wenden sie, abweichend von der üblichen chinesischen Bauweise für ihre neuen Bauten in Qingdao an. Deutschen Reisenden in diesem Gebiet wird dies sicherlich auffallen und für sehr interessante und sehenswerte Aspekte sorgen.

 

Sehenswürdigkeiten in Qingdao

Sehenswert aus der alten Kolonialzeit ist der alte Bahnhof von Qingdao, die katholische Kirche oder die Residenz des deutschen Gouverneurs. Qingdao ist aber auch ein bekannter Badeort, von denen es in China nur sehr wenige gibt. Daher sollte man dieses Gebiet, wenn der Wunsch nach Baden steht, nicht vollkommen als Reiseziel ausschließen.

In der 6 Kilometer entfernten Fushan-Bucht fanden 2008 die olympischen Segelwettbewerbe statt. Eine Attraktion ist das seit 1991 nachempfundene Oktoberfest, welches in der ehemaligen deutschen Brauerei stattfindet und zum Amüsieren und Spaß haben einlädt.

Heute ist die Brauerei unter dem Namen  „Tsingtao“ bekannt und vertreibt ihr Bier weltweit. Das Qingdaoer Bierfest lockt jährlich viele Besucher in die Brauerei, ist jedoch nicht mit dem Oktoberfest vergleichbar. Wer allerdings an solchen Events Interesse hat, ist hier bestens aufgehoben.

In diesem Gebiet vereinen sich Traditionen der unterschiedlichsten Kulturen auf erstaunliche und interessante Art und Weise, die man nur als unvergesslich umschreiben kann. Dies sollte den einen oder anderen Besuch wert sein.