Malaysia ist eines der faszinierendsten Länder Südostasien. Das mag zum einen an der Vielfalt der Kulturen liegen. Malaien, Inder und Chinesen und die indigenen Volksstämme leben hier in relativ friedlicher Koexistenz und bilden ein Kaleidoskop der Völker Asiens. Zum anderen hat Malaysia immer noch große Flächen an unberührter Natur aufzuweisen, welche man  in einer Vielzahl von Nationalparks zu Wasser und zu Land zu erhalten sucht.

Die bedeutendsten Naturschönheiten und Kulturdenkmäler Malaysias werden auf den folgenden Seiten vorgestellt. Hier zunächst ein Überblick in der Reihenfolge Bundesstaaten – angefangen im Norden der malaiischen Halbinsel West-Malaysias bis Sabah an der Nordspitze Borneos:

Kedah

Auf 1200m Meereshöhe liegt die Hill Station  Gunung Jerai, eines der beliebtesten Ausflugsziele im Bundesstaat Kedah und Ausgangspunkt der Wanderwege durch die Regenwälder der Bergregion rund um den Kedah Peak.

Die Inselarchipel Langkawi ist eines der beliebtesten Urlaubsziele der Malaien, Thailänder und Touristen aus Übersee. Interessant sind auf der Hauptinsel Langkawi die riesige Skulptur eines Seeadlers am Eagle Square, die moderne Al Hana Moschee. Das Ibrahim Museum und das Kunsthandwerk im Komplex Budaya Kraf. Zu den Naturschönheiten des Archipels zählen die Sonnenuntergänge an der Chenang Beach und die  Traumstrände auf Langkawi und den Outer Islands Pulau Rebak Besar, Pulau Beras Badsah und Pulau Singa Besar,  Ausblicke von der schwindelerregenden Sky Bridge, die sieben heißen Quellen von Kampong Air Hangat. Zu den Höhepunkten gehört zweifelsohne auch ein Ausflug zur Insel Pulau Dayang Bunting mit dem See „der schwangeren Jungfrau“ und der riesigen Tropfsteinhöhle.

Penang

Georgetown, die Hauptstadt der Insel  Penang, ist mit ihren zahlreichen Sehens-würdigkeiten ein Spiegelbild der kulturellen Vielfalt Malaysias. Zu sehen sind prachtvolle Moscheen und buddhistische Klöster, chinesische Tempel und Villen, eine Kirche, ein Fort und Museum uvm. Auch Naturfreunde kommen auf der Insel Penang mit dem Botanischen Garten, dem Forest Creation Park, im Penang National Park und der Butterfly Farm auf ihre Kosten.

Perak

Der Temenggor Lake ist einer der größten Seen Malaysias. Aus der 15.000 ha großen Wasserfläche ragen mehr als 80 Inseln empor. In den Wäldern rund um den See leben Orang Asli, einer der indigenen Stämme, der Ureinwohner Malaysias. Der See hat sich in den letzten Jahren wegen seines außerordentlichen Fischreichtums zu einem Magnet für Sportangler aus aller Welt entwickelt.

Die Sembilan-Inseln (Pulau Sembilan) mit ihren kristallklaren Korallenriffen sind ein Unterwasserparadies für Schnorchler und Taucher.

Bukit Larut ist die kleinste, älteste und urigste Hill Station Malaysias. In dieser Abgeschiedenheit kann man sich ortskundiger Führung zu Wanderungen und Bergtouren bis hinauf zum Gipfel des Gunung Tijau anschließen.
Terrengganu
Kuala Terrenggaru ist die Hauptstadt des gleichnamigen malaiischen Bundesstaates Terengganu. Sehenswert ist hier vor allem die China mit jahrhundertealten Häusern. Rund um die Stadt gibt es einige sehr schöne Badestrände. Das Dörfchen Chendering unweit von Kuala Terrengganu hat sich zu einem Zentrum für malaiisches Kunsthandwerk entwickelt.

Der Kenyir Lake ist mit einer Wasserfläche von 260 qkm und 340 Inselchen der größte Stausee der Welt. Und sein Einzugsgebiet mit Flüssen, Wasserfällen und Wildwassern ist noch einmal um ein Vielfaches größer. Im See leben einige der begehrtesten Zielfische für Sportangler, darunter der prachtvolle Rote Mahseer, eine große Barbe mit rot-goldenen, fast handgroßen  Schuppen.

Pulau Perhentian Kecil und Pulau Perhentian Besar sind Teil des Pulau Redang Marine National Park. Während Groß-Perhentian (Perhentian Kecil) bereits touristisch voll erschlossen ist, ist das kleinere Perhentian Besar noch sehr ursprünglich. Pulau Redang selbst ist die größte Insel von Terrengganu und hat herrliche, palmengesäumte Traumstrände.

Pulau Kapas, die sogenannte Cotton Island, hat ihren Namen wegen der baumwollweichen Sandstrände.  In dem kristallklaren Wasser gibt es hier und rund um die kleinere Nachbarinsel Gemia eine besonders bunte und artenreiche Meeresfauna zu beobachten.

Das Tengol Resort auf der Insel Pulau Tengor mit ihrem ursprünglichen Regenwald rund um die bis zu 300 m hoch aufragenden Berge und die einsamen Strände sind etwas für Urlauber, die vor allem absolute Ruhe und Entspannung suchen.
Pahang
Schon die britischen Kolonialherren wussten das kühle Bergklima und den fruchtbaren Boden der  Cameron Highlands zu schätzen. So entstanden hier die ersten Sommersitze im Tudor Style inmitten gepflegter Teeplantagen, denen große Teile der Bergwälder zum Opfer fielen und die Ureinwohner, die Orang Asli, zurückdrängten.

Ein zweites „Get Away“ aus der Sommerschwüle Kuala Lumpurs ist Fraser’s Hill, einst als Zinnmine vom Schotten James Fraser gegründet, heute ein malerisches Bergdorf mit stilvoller Post Station und Clock Tower.

Die dritte Möglichkeit für die Stadtbewohner von Kuala Lumpur, der Sommerhitze zu entfliehen, bieten die Genting Highlands in 1760 m Höhe mit dem größten Hotel der Welt, Spielkasino und einem riesigen Themen- und Vergnügungsparks – das Las Vegas des Ostens.

Die Insel Tioman inmitten eines Archipels von 64 Inseln gilt als eine der schönsten Inseln Malaysias. Obwohl für den Tourismus, Taucher, Sportangler  und Wassersportler, mit ihren kilometerlangen Sandstränden und einsamen Buchten voll erschlossen, hat sich  mit ihren dichten Bergwäldern im Inselinneren viel von ihrer Ursprünglichkeit bewahrt.

Der   Tamangan Negara ist der größte und älteste Nationalpark Malaysias, 2/5 davon liegen im Bundesstaat Pahang. Hier liegt auch der höchste Berg West-Malaysias, der Gunung Tahan. In den Bergwäldern und den Sümpfen der Niederungen leben viele selten gewordene Tierarten wie das Sunmatra Nashorn, der Schabraken-Tapir und das Sambah – Reh. Der Kenong Rimba Park grenzt direkt an den Tamangan Negara und ist das Stammland der Batek. Mit seinen Bergwäldern, den zahlreichen Wasserfällen und Höhlen gehört er zu den schönsten und abwechslungsreichsten Schutzgebieten West-Malaysias.

Kuantan ist die Hauptstadt von Pahang und mit ihrem Internationalen Flughafen Einfallstor für Touristen, die weiter nach Tioman und an die Ostküste wollen. Doch Kuantan selbst hat mit seinen schönen Stränden, Flüssen, Wasserfällen und Picknickplätzen einiges an Naturschönheiten zu bieten.

Johor

Johor Bahru ist eine Millionenstadt am Südende West-Malaysias und über eine Brücke mit dem benachbarten Stadtstaat Singapur verbunden. Auf diesem Weg kommen mehr als die Hälfte der Touristen nach Malaysia. Sehenswert sind  der Sultanspalast, die große Moschee, ein alter indischer und ein chinesischer Tempel und der Istana Johor Park.

Der Endau Rompin Nationalpark hat seinen Namen von den beiden Flüssen Endau River und  Rompin River, die die Tieflandwälder des Nationalparks begrenzen und zu den ältesten und ursprünglichsten Regenwäldern der Erde gehören.

Vom Gipfel des Mount Ophir im Gunung Ledang Nationalpark hat man an klaren Tagen einen Blick bis zu den Küsten von Malacca und hinüber nach Sumatra.

Pulau Sibu & Johor Islands gehören zu den schönsten und ursprünglichsten Inseln des Bundesstaates von Johor – ein Paradies für enthusiastische Hochseeangler und passionierte Riff- und Wracktaucher.

Sarawak

Die Hauptstadt Kuching liegt am Sarawak River und hat mit einer Vielzahl von Museen, darunter ein originelles Katzenmuseum, einem alten Fort, Moscheen und Tempeln einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. An dem Damai Beach liegt das Cultural Village und hier findet das jährliche Rainforest Music Festival statt.

Der Kubah Nationalpark bietet dem Touristen, der erstmals Malaysia bereist, einen leicht zugänglichen ersten Einblick in die Natur Borneos, da er nur 20 km von Kuchign, der Hauptstadt Sarawaks, entfernt liegt. Ebenfalls in der Nähe von Kuchign liegt das Semengoh Wildlife Rehabilitation Centre, in dem aus illegaler Gefangenschaft befreite Orang Utan wieder an ein Leben in Freiheit gewöhnt werden.

Der  Batang Ai National Park liegt dagegen im Hinterland Borneos. Hier kann man als Gast in einem Langhaus das Leben der Iban kennenlernen oder auf einer abenteuerlichen Trekking-Tour zu Wasser und zu Land den Regenwald durchstreifen auf der Suche nach den letzten wildlebenden Orang Utans von Borneo.

Der  Lambir Hills National Park weist trotzt seiner geringen Fläche  eine erstaunlich reiche Fauna und Flora auf. So hat man mehr als 1100 Baumarten auf einer Fläche von nur 25 ha gezählt. In der Nähe liegt der Niah National Park mit einer riesigen Höhle, Kultstätte früher hier lebenden Menschen und bewohnt von Tausenden von Fledermäusen und Salangen, der Schwalbennester als Delikatesse in waghalsigen Kletteraktionen geerntet werden.

Steilen Zinnen gleich ragen die Felsnadeln aus dem dichten Bergwald des Gunung Mulu Nationalparks empor. Unterirdisch verbirgt sich hier eines der größten Höhlensysteme der Erde.
Der Similajau Nationalpark ist vorerst nur übers Wasser zu erreichen. Hauptattraktionen sind die malerischen Sandstrände und die wilden Flussläufe – ein El Dorado für Canyoning-Fans.

Auch die letzten Kilometer bis zum Tanjung Data Nationalpark an der Grenze zum indonesischen Kalimantan muss man mit dem Boot zurücklegen. Hauptattraktion dieses Park ist die Ruhe in dieser unberührten Natur mit dichten Mischwäldern, Rückzugsgebiet vieler seltener Tierarten.

Sabah

Kota Kinabalu ist die Hauptstadt von Sabah und Ausgangspunkt für Fahrten zu den Inselgruppen rund um die Nordspitze Borneos und Ausflüge in die Nationalparks an der Küste und im bergigen Hinterland. Die letzten Reste des Mangrovengürtels, der einst die ganze Küstenregion umgab, werden im Kota Kinabalu Wetland Centre geschützt. Der Aufstieg zum Mount Kinabalu, dem höchsten Berg Borneos, im Kinabalu National Park ist nicht sehr schwierig, erfordert jedoch eine gute Kondition und Akklimatisation an die sauerstoffarme Gipfelregion. Belohnt wird man mit einer Wanderung durch die verschiedensten Klima- und Vegetationszonen Borneos.

Mit dem Speedboot sind die Inseln des Tunku Abdul Rahman Parks von Kota Kinabalu aus in wenigen Minuten zu erreichen. Die fünf Inseln bieten einige Unterkünfte aller Preiskategorien. Sandstrände, die mit steilen Klippen und Höhlen abwechseln prägen das Bild der Inseln, die Riffe rund um die Inseln gehören zu den artenreichsten Meeresgebieten Malaysias.

Der Crocker Range Nationalpark liegt in einer wilden Bergregion, die  die Westküste vom Osten Sabahs trennt. Durch den Park führen eine Bahnlinie und mehrere Straßen.

Der Malaienbär hat neben vielen anderen vom Aussterben bedrohten Tierarten Borneos im Danum-Vally-Conservation Area eines seiner letzten Rückzugsgebiete. Mehrtägige Touren in das Gebiet werden von Kota Kinaablau aus angeboten.

Mit etwas Glück stößt man auf einer geführten Wanderung durch das Rafflesia Forest Reserve am Boden des Regenwaldes auf eine der riesigen Rafflesia-Blüten. Ganz in der Nähe des Schutzgebietes liegt auch der Kipanid Butterfly Park.

Sehenswert sind in der Nähe von Kudat, einer Stadt an der Norspitze Sabahs, vor allem die Langhäuser der Rungus, einem Stamm der Ureinwohner, an der Landspitze von Tanjung Simpang Mengayau. In einigen dieser traditionellen Häuser kann man als Tourist sogar übernachten.

Die Stadt Sandakan liegt an der Nordost – Küste Borneos. Außer dem hau der Schriftstellerin Agnes Newton Keith und der Parish Church kann man hier buddhistische Tempel, Moscheen, eine Pfahlbausiedlung  der Fischer und einen großen Wochenmarkt besuchen. In der Umgebung von Sandakan gibt es eine Krokodilfarm, das Sepilok Orang Utan Rehabilitation Centre, das Labuk Baqy Proboscis Monkey Sanctuary und die Gomatang Höhlen, die einen Ausflug lohnen.

40km nördlich von Sandakan liegen die Turtle Islands, deren Strände die wichtigsten Brutgebiete für Green und Hawksbill Turtles sind. Um den Bestand an Meeresschildkröten auch langfristig zu sichern, wurden auf den drei Inseln  Aufzuchtstationen eingerichtet.

Der von zahlreichen Flüssen, spektakulären Wasserfällen und dichten Dipterocapaceenwäldern durchzogene Tawau Hills Park sichert die Wasserversorgung der nahe gelegenen Stadt Tawau  an der Ostküste von Sabah. Neben vielen anderen Raubtieren und Affenarten kommt hier auch die größte Wildkatze Borneos, der Nebelparder, vor.

Die große Insel Labuan vor der Westküste von Sabah ist mit ihren mehr als 70.000 Einwohnern vor allem ein wichtiges Industriegebiet und Überseehafen. Es gibt jedoch einige vorgelagerte Inseln, Teil eines Meeresnationalparks, deren Stände, Korallenriffe und gesunkenen Wracks auch für Touristen aus Übersee interessant sind, vor allem erfahrene Taucher kommen hier auf ihre Kosten.

Die künstliche Insel Layang Layang, ein ehemaliger Militärstützpunkt, liegt weit draußen im Chinesischen Meer. Die Riffe rund um die Insel zählen zu den besten Tauchgründen der Welt. Die Tauchbasis hat eine Landepiste und ist daher bequem von Kota Kinabalu aus mit kleinen Flugzeugen zu erreichen.

Die drei Inseln des Pulau Tiga National Parks liegen 35 Seemeilen vor Kotu Kinabalu, entstanden durch den Ausbruch eines unterseeischen Vulkans im Jahre 1807, der immer noch schwach aktiv ist. Unterkünfte gibt es auf der Hauptinsel Pulau Tiga.

Um die einmalige Tierwelt zu Land und zu Wasser der in der Sulawesi-See gelegenen Insel Sipadan zu schützen, wurde große Teile der Strände und Riffe unter strikten Schutz gestellt. Trotzdem oder gerade deswegen zählt Sipadan zu einem der besten Tauchreviere der Welt.